Titel kunst|natur: gespiegeltes Schneckenhaus english version

kunst|natur

Ausstellung im Kunstverein Offenbach
Dennis Merbach · Maike Kreichgauer · Marlis Merbach

Weitere Iterationen der Ausstellungen sind geplant, das Projekt wird wachsen!
Neue Locations willkommen! Ankündigungen folgen an dieser Stelle …

Titel kunst|natur: gespiegeltes Schneckenhaus deutsche Version

art|nature

Exhibition at Kunstverein Offenbach, Germany
Dennis Merbach · Maike Kreichgauer · Marlis Merbach

Further iterations of the exhibitions are planned, the project will grow!
New locations are welcome! Announcements will follow here …

Kunst und Natur, sind das nicht Gegensätze?

Kunst kann die Natur abbilden, aber diese bleibt nur Objekt?

Doch die Urheber der Kreativität - auch wir! – sind durch Evolution entstanden.

Wo sollte also die Grenze verlaufen?

Der Trennstrich im Kopf hat Konsequenzen, er versperrt den Blick auf das existenziell Wichtige. Wenn wir glauben, wir hätten uns von der Natur unabhängig gemacht, dann handeln wir danach. Manche denken, wir könnten auf sie verzichten – Technik wird es richten –, andere sagen, die Natur wäre ohne uns besser dran. Wir müssen unseren Platz neu definieren, damit sich statt der Zerstörung eine neue Symbiose entwickeln kann.

Mit kunst | natur möchten die Künstler die trennende Linie im Kopf in einen durchlässigen Spiegel verwandeln, der Bilder und Welten überlagert und neue Sichtweisen ermöglicht. Der verwirrt, um neue Klarheit zu ermöglichen.


ein besonderes Konzept

Drei KünstlerInnen mit Hintergründen in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Pädagogik und biologischer Forschung erkunden in ihrem künstlerischen Dialog die Grenzen und Verbindungen zwischen Kunst und Natur. Gezeigt werden Malerei, Fotografie, digitale Kunst und Installationen, nicht in Reihe gehängt, sondern ins Gespräch gesetzt, zu Wolken arrangiert und von Naturobjekten, Sammlungsstücken und Naturfotografien kommentiert.


Eindrücke


Installation '… eine Welt in den Köpfen …'

Wäre die Erde, die Welt, besser dran, wenn wir verschwinden würden? Diese Einschätzung ist verlockend für Misanthropen und Naturfreunde – zumindest, solange man die Menschheit als etwas von der Natur Getrenntes betrachtet. Wie sähe die Welt nach uns aus? Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie viele Arten und Lebensgemeinschaften wir mit uns in den Untergang reißen. Je mehr es werden, desto mehr neue werden entstehen, und umso wahrscheinlicher ist es, dass ganz neue, für uns unvorhersehbare Baupläne entstehen. Doch das wird Jahrmillionen brauchen …

Allein, dass wir dies vorhersagen können, zeigt, dass auf unserem Planeten etwas Besonderes passiert ist: Eine Tierart hat entdeckt, wo ihr Platz in dieser Vielfalt ist. Sie hat erkannt, welche Möglichkeiten sie hat und welche Bedrohung sie für andere und für sich darstellt. Mehr noch: Sie hat erkannt, woher sie kommt und wie sie entstanden ist. Sie kennt die Funktion der Welt im Kleinsten, von den Elementarteilchen über Atome und Moleküle, und wir wissen, dass wir aus dem Staub explodierter Sterne geboren sind. Sie weiß vom Urknall und von Galaxien!

Man könnte sagen: Das Universum ist sich auf unserem Planeten, in unserer Spezies, seiner selbst bewusst geworden!

Ist es noch anderswo geschehen? Vielleicht. Doch wir lauschen seit Jahrzehnten ins Weltall und haben bislang nichts von den ‚Anderen‘ entdecken können. Die Kette der Zufälle, die nicht nur zum Menschen geführt haben, sondern zum Erkennen, was wir sind, ist lang. Nichts davon war zwangsläufig, alles hätte an vielen Stellen scheitern können. Es ist gut möglich, dass wir die Einzigen sind, oder die Ersten.

Allein das sollte Motivation sein, die größte Anstrengung zu wagen: zu überleben! Nur dann haben wir die Chance, diesen Samen des Bewusstseins zu bewahren. Wenn wir aber verschwinden, wird wohl nie wieder ein Wesen auf dieser Erde nachts zum Himmel blicken und statt heller Punkte ein Universum erkennen.

ausführliche Version (PDF)



Buch zur Ausstellung

Diese Ausstellung ist mehr als eine Sammlung von Bildern, Exponaten, Objet trouvé's. Sie ist ein Herzensanliegen der Künstler in einer Welt, in der unser Verhältnis zur Natur überlebenswichtig ist. Dementsprechend gibt es so viel mehr zu erzählen, als Bilder es zeigen können. So entstand ein Buch zu kunst|natur, das Gedanken der Künstler vermittelt, die sich nicht im Rahmen an die Wand hängen lassen. Geschichten, Assoziationen, Wissenschaft, Science Fiction … Es ist in Werk im wachsen. Die aktuelle Version gibt es als PDF zum Download oder als gedruckte Ausgabe bei den Künstlern.

TiefseeTräume

Am fand das Konzert 'TiefseeTräume' statt: Kontrabass- und Elektronik-Improvisationen von Lambda (Carsten Hundt) aus Leipzig (www.streichbass.com) untermalten und interpretieren Video-Projektionen von Tiefsee-Tauchfahrten zum Tiefseebewohnern, heißen Quellen und bizarren Landschaften.

Die Aufnahmen stammten vom Tauchroboter ROV Subastian des Schmidt Ocean Institute aus Palo Alto, Kalifornien. Gefilmt wurden sie bei der 'Underwater Fire'-Expedition zu Tiefseevulkanen vor Tonga im Jahr 2017.

Mit Lambdas Musik ergaben sie eine Klang- und Bildkomposition, die die Ideen um kunst|natur, die Verknüpfung von Kunst und Biologie, Wissenschaft und Kunst aufs Wunderbarste umsetzten. Wir danken Schmidt Ocean, dass wir diese Bilder nutzen konnten!




Art and nature, are they not opposites?

Art can depict nature, but nature remains only an object?

But the originators of creativity - including us! - have come into being through evolution.

So where should the line be drawn?

The dividing line in the mind has consequences, it blocks the view of what is existentially important. If we think we have made ourselves independent of nature, then we act accordingly. Some think we can do without it - technology will fix it - others say nature would be better off without us. We have to redefine our place so that a new symbiosis can develop instead of destruction.

With art | nature, the artists want to transform the dividing line in the mind into a permeable mirror that superimposes images and worlds and enables new ways of seeing. Which confuses in order to make new clarity possible.


A special concept

Three artists with backgrounds in science, engineering, education and biological research explore the boundaries and connections between art and nature in their artistic dialogue. On display are paintings, photography, digital art and installations, not hung in a row but set in conversation, arranged into clouds and commented on by natural objects, collection items and nature photographs.


Impressions


Installation '… a world in the minds …'

Would the earth, the world, be better off if we disappeared? This assessment is tempting for misanthropes and nature lovers - at least as long as humanity is seen as something separate from nature. What would the world look like after us? That depends not least on how many species and biotic communities we drag into extinction with us. The more there are, the more new ones will emerge, and the more likely it is that entirely new blueprints will emerge that are unpredictable for us. But this will take millions of years …

The very fact that we can predict this shows that something special has happened on our planet: an animal species has discovered its place in this diversity. It has recognised what possibilities it has and what threat it poses to others and to itself. Even more: it has recognised where it comes from and how it came into being. It knows the function of the world in the smallest detail, from elementary particles to atoms and molecules, and we know that we are born from the dust of exploded stars. It knows about the big bang and galaxies!

You could say: the universe has become aware of itself on our planet, in our species!

Has it happened elsewhere? Maybe. But we have been listening into space for decades and so far have not been able to discover anything from the 'others'. The chain of coincidences that have led not only to the human being, but to the recognition of what we are, is long. None of it was inevitable, all of it could have failed at many points. It is quite possible that we are the only ones, or the first.

That alone should be motivation to make the greatest effort: to survive! Only then do we have a chance to preserve this seed of consciousness. But if we disappear, no being on this earth will ever again look up at the sky at night and recognise a universe instead of bright dots.

detailed version (PDF)



Book accompanying the exhibition

This exhibition is more than a collection of paintings, exhibits and objet trouvé's. It is a matter of the artists' hearts in a world where our relationship with nature is vital to our survival. Accordingly, there is so much more to tell than pictures can show. This is how a book on kunst|natur came into being, conveying thoughts of the artists that cannot be hung on the wall in a frame. Stories, associations, science, science fiction … It is a growing body of work. The current version is available as a PDF for download or as a printed version from the artists.

kunst|natur – book 2022 (14 MB, 156 pages, german text)



Deep Sea Dreams

On the concert 'Deep Sea Dreams' (TiefseeTräume) Double bass and electronic improvisations by Lambda (Carsten Hundt) from Leipzig (www.streichbass.com) accompanied and interpreted video projections of deep-sea diving trips to deep-sea dwellers, hot springs and bizarre landscapes.

The recordings came from the diving robot ROV Subastian of the Schmidt Ocean Institute in Palo Alto, California. They were filmed during the 'Underwater Fire' expedition to deep-sea volcanoes off Tonga in 2017.

With Lambda's music, they resulted in a sound and image composition that wonderfully realised the ideas around kunst|natur, the linking of art and biology, science and art. We thank Schmidt Ocean for allowing us to use these images!